Bei Trichophyten handelt es sich um Dermatophyten, die bei betroffenen Tieren eine Dermatophytose bzw. Trichophytie auslösen können. Igel können grundsätzlich an verschiedenen Trichophytenarten erkranken, jedoch stellt Trichophyton mentagrophytes var. erinacei oder kurz Trichophyton erinacei unter den Trichophyten die Regel dar. Studien haben gezeigt, dass Igel häufig Träger von Trichophyton erinacei sind, dieser allerdings meist nur bei geschwächten Tieren zu einer Trichophytie führt (auf jedem 4. - 5. Igel konnten Sporen von Trichophyton erinacei nachgewiesen werden). Trichophyten befallen Haare sowie Stacheln ekotothrix, d.h. die Arthrosporen sind zu einem großen Teil an der Oberfläche des Haarschaftes sowie Stachelschaftes zu finden. Sporen von Trichophyten sind sehr stabil und sind über mehrere Monate hinweg infektiös. Darüber hinaus können sie ebenfalls monatelang außerhalb des Warmblüterorganismus überleben. Die Infektion erfolgt zumeist über direkten Kontakt mit Artgenossen oder über Ektoparasiten wie Flöhe und Milben (insbesondere Milben der Gattung Caparinia). Häufig kommt es daher zu Mischinfektionen.
Der Nachweis über Trichophyten kann durch
ein Trichogramm erfolgen. Hierfür werden
Haare mit einer Moskitoklemme entnommen.
Es ist darauf zu achten, dass die Haare
samt der Haarwurzel entnommen werden.
Insbesondere Stellen, die im Moment Haare
verlieren sollten hierfür vermehrt bei der Probenentnahme berücksichtig werden. Die Haare werden auf einen Objektträger aufgebracht, mit einer entsprechenden Färbung (z.B. Diff-Quick-Färbung
oder Laktophenolblau, alternativ ohne Färbung
mit einem Tropfen Paraffinöl) versehen
und anschließend mit Deckglas bei 100
bis 400-facher Vergrößerung mikroskopiert. Durch Sporen und Hyphen wirken befallene Haare etwas verwaschen und eine Unterscheidung von Kutikel, Mark und Rinde von Primärhaaren ist nicht mehr klar möglich. Diese
Methode des Nachweises ist allerdings nur
positiv beweisend. Sollte diese negativ
ausfallen, so sollten weitere Methoden
der Nachweismöglichkeiten von
Trichophyten Anwendung finden. Außerdem sollte bedacht werden, dass trichoskopisch die Art des Dermatophyten nicht bestimmt werden kann.
Trichophyten können außerdem kulturell
nachgewiesen werden. Einfach in der
Handhabung sind hierbei Nährböden,
welche farblich umschlagen, sofern ein
Pilz vorliegt (z.B. Dermafyt-Test). Hierfür wird eine kleine Probe von Schuppen, Haaren und Stacheln aus dem Übergang veränderte/unveränderte Haut entnommen und auf den Nährboden
aufgebracht. Falls eine Mykose vorliegt stellt
sich in der Regel ein Farbumschlag
innerhalb von 3 - 5 Tagen ein, manchmal
auch erst nach 7 - 10 Tagen. Anhand des
Pilzwachstums kann dann eine Differenzierung vorgenommen werden.
Alternativ kann selbsvertsändlich eine
entsprechende Hautprobe an ein Labor
gesendet werden, welches diese kulturell
oder mit Hilfe eines Dermaphyten-PCR
untersucht.
Es gibt verschiedene Antimykotika, welche zur Therapie von Trichophyten eingesetzt werden können. Gute Erfolge werden mit dem Wirkstoff Enilconazol erzielt. Hierfür muss das Tier mehrere Mal in dem Wirkstoff über mehrere Wochen hinweg gebadet werden. Auch eine Behandlung mit dem Wirkstoff Itraconazol ist oftmals erfolgreich. Allerdings ist die Therapie mit diesem Wirkstoff sehr langwierig, da sie sich über fünf Wochen erstreckt und zum anderen kann es Komplikationen mit der Leber kommen, weswegen dieser Wirkstoff höchstens als Alternative zum Einsatz kommen sollte. Auch konnte mit Miconazol sowie Bifonazol gute Erfolge erzielt werden, wobei diese Wirkstoffe meist nur zusätzlich zu einer Primärtherapie Anwedung finden. Um die Regeneration der Haut zu untersützen sollte Zink, Vitamin A, Vitamin E sowie Biotin und Omeag-3-Fettsäuren supplementiert werden.