Endoparasitosen des Igels

Igel sind häufig von verschiedensten Endoparasitosen befallen. Generell kommen Igel, aufgrund ihres guten Immunsystems, mit diesen auch gut zurecht. Im Zuge des massiven Insektenschwunds hat es der Igel aber immer schwerer. Er findet nicht mehr genügend zu fressen bzw. greifen nun massenhaft auf wirbellose Tiere als Beute zurück (etwa Regenwürmer und Schnecken), die Zwischenwirte von Endoparasitosen sind. Darunter leidet auch ihr gutes Immunsystem massiv und sie kommen nicht mehr mit dem Befall von Endoparasitosen zurecht, der dadurch immer stärker wird.

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Welt der Endoparasitosen geben, die momentan den Igeln in Österreich zu schaffen machen.

Igel in Gefangenschaft können am sogenannten "Renner-Syndrom" leiden. Typischerweise laufen Igel dabei stereotypisch immer dieselbe Strecke ab. Daraus resultieren häufig feinste Haarrisse in den Pfoten, was die typischen Blutspuren erzeugt. Mögliche Ursachen für dieses Verhalten gibt es viele. Häufig ist ein starker Befall von Endoparasitosen, insbesondere Kokzidien (es gibt auch eine versteckte Kokzidiose), dafür verantwortlich. Daher ist eine rasche Kotuntersuchung unbedingt durchzuführen, um so schnell wie möglich eine entsprechende Therapie in die Wege zu leiten. Auch ist es möglich, dass Igel nicht gut mit der Gefangenschaft klar kommen und einen "Gefangenschaftskoller" bekommen. Außerdem sollten die Ohren (ggf. mit einem Otoskop) gut kontrolliert werden. Denn auch eine akute Otitis (entzündliche Erkrankung des inneren Ohrs) ,sowohl Otitis externa (Entzündung der Haut im äußeren Gehörgang) wie auch Otitis media (bakterielle oder virale Mittelohrentzündung) und Otisis interna (eine schmerzhafte Ohrenerkrankung, bei der das knöcherne Labyrinth im Innenohr entzündet ist) kann ein solches Verhalten hervorrufen.
Neben der direkten Behandlung der Ursache gibt es mehrere Möglichkeiten den Drang des Rennens zu minimieren bzw. zu stoppen. So paradox es auch klingen mag, häufig ist es sinnvoll das Gehege zu verkleinern, um dem Igel die Möglichkeit des Rennens zu nehmen. Außerdem sollten viele Hindernisse in die Laufwege des Igels gelegt werden (morsches Holz), um den Drang zu stoppen. Auch kann es helfen die Seitenwände mit Bambusmappen zuhängen, um dem Igel damit die Sicht nach draußen zu nehmen oder intervallartig das Licht ein und auszuschalten (mit Hilfe einer Zeitschaltuhr).
Die wundgelaufenen Pfoten sollten am besten lokal und in Pflege, mit einer geeigneten Salbe (z.B. Vulnoplant) behandelt werden. Auch die Supplementierung von B-Vitaminen, insbesondere B12 ist sinnvoll. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass B-Vitamine ausschließlich subuktan verabreicht werden, sofern durch eine Kotuntersuchung das Vorhandensein von Kokzidien noch nicht widerlegt wurde.
 

 

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